Gratis Versand nach DE & AT | 30 Tage Geld-zurück 

Grabgestaltung und Grabbepflanzung wie vom Gärtner

 

Das Anlegen einer optisch ansprechenden Grabbepflanzung gilt für die meisten Hinterbliebe- nen als wichtiger Teil der Trauerarbeit. In Erinnerung an den geliebten Verstorbenen soll das Grab zu einem Ort der Einkehr werden, an dem man den Verlust verarbeiten und gleichzeitig dem verstorbenen Menschen in aller Stille gedenken kann. Doch es ist nicht so einfach, ein Grab so zu bepflanzen und zu gestalten, dass es hübsch aussieht und dennoch nicht so arbeits- und pflegeintensiv ist. Dies gilt vor allem für ältere Hinterbliebene oder für jene, die nicht die Zeit haben, jede Woche einmal nach dem Rechten zu sehen.

Auch ohne einen speziellen Gärtner dafür zu beauftragen, kann man die Gestaltung auch selbst in die Hand nehmen, wenn man einige Ratschläge beherzigt. Hier einige Tipps für eine pflegeleichte und arbeitstechnisch überschaubare Grabbepflanzung sowie wertvolle Hinweise zur Grabgestaltung und -pflege.

1. Die Vorbereitung der Grabbepflanzung

Bevor Sie an die Gestaltung des Grabes gehen, ist es wichtig, dass Sie sich einige Vorabüberle- gungen machen. In der Regel gilt, dass die Grabbepflanzung rund 4-6 Monate nach der Beer- digung beginnt. Hierbei sollten Sie jedoch berücksichtigen in welchem Monat der Beginn liegt. Ist es dann tiefster Winter und der Boden ist eisig und hart oder es liegt Schnee, ist es ratsam, bis zum Frühling zu warten, oder wenn keine Chance mehr auf Bodenfrost besteht.

Außerdem sollten Sie sich vorher im Klaren sein, dass, je nach Standort unterschiedliche Pflanzen für die Grabgestaltung ausgewählt werden müssen. Befindet sich das Grab eher in sonniger oder schattiger Lage? Der Standort spielt eine wichtige Rolle bei der Auswahl der Pflanzen, denn er sowie die Beschaffenheit des Bodens haben Einfluss auf die Wuchsbedingungen. So ist die Erde in Sonnenlage eher trocken, im Schatten oder im Halbschatten eher feucht. Dies wird später bei der Grabpflege eine nicht unbedeutende Rolle spielen.

 

2. Auswahl der Pflanzen

Pflanzenauswahl Rose

Sind die oben genannten Punkte geklärt, geht es an die Auswahl und die Bestimmung der Menge der Pflanzen. Hier ist es zunächst von Vorteil, dass Sie sich für Pflanzen entscheiden, die optisch zum ausgewählten Grabstein passen und sich harmonisch ins Gesamtbild einfügen.

Auch sollten die Pflanzen möglichst die Inschrift des Grabsteines nicht überdecken. Wenn die Pflanzen zu wachstumsfreudig sind, müssen Sie diese oft zurückschneiden, was zusätzlichen Aufwand bedeutet. So sind es meist die niedrig wachsenden Pflanzen, für die sich professionelle Gärtner bei der Grabgestaltung entscheiden.

Auch die Menge der Pflanzen gilt es mit Bedacht zu wählen. Zu viele Pflanzen lassen das Grab schnell überladen und unruhig wirken, wohingegen ein nur spärlich bepflanztes Grab eher trostlos und traurig wirkt. Bei der Menge der Pflanzen orientieren sich erfahrene Friedhofsgärt- ner an der Größe des Grabes. Als Faustregel gilt hier: maximal 20 Pflanzen pro Quadratmeter. Hierbei ist natürlich auch die Größe zu berücksichtigen. Wählen Sie Blühpflanzen, so ist es rat- sam, dass Sie sich über deren Blütezeiten informieren. Besonders schön ist es, wenn das ganze Jahr über etwas blüht. Im weiteren Verlauf dieses Ratgebers erhalten Sie hierzu viele nützliche Tipps. Gärtner bevorzugen zudem im Allgemeinen pflegeleichte Pflanzen für die Grabgestal- tung. Hier eignen sich besonders die unterschiedlichen Arten von Bodendeckern. Diese sind als immergrüne oder auch als blühende Varianten erhältlich.

 

3. Bodendecker als ideale Grabbepflanzung

Als Bodendecker werden solche Pflanzen bezeichnet, die weniger in die Höhe, sondern eher in die Breite wachsen. Innerhalb von kurzer Zeit, bilden sie einen dichten Pflanzenteppich und dienen als ideale Grundlage und zur Festigung des Bodens. Das hat den Vorteil, dass der Untergrund vor Austrocknung sowie vor Auswaschung geschützt wird. Selbst im Sommer ist daher meist ein häufiges Wässern nicht notwendig.

Bodendecker hemmen ebenso das Wachstum von Unkraut oder wilden Kräutern. Die Bodendecker gibt es in vielen verschiedenen Varianten und müssen nicht zwingend nur grün sein. Je nach Sorte können sie farbenprächtige Früchte, Beeren oder hübsche Blüten tragen. Manche zeichnen sich im Herbst durch ein buntes Laubkleid aus. Da sie in der Regel als äußerst pflegeleicht und als kostengünstige Art der Dauerbepflanzung gelten, bleibt diese Art der Grabbepflanzung über viele Jahre hinweg ansehnlich.

 

4. Geeignete Pflanzen für die Grabgestaltung

Hier bevorzugen erfahrene Grabgärtner Bodendecker. Besonders ansprechend sind solche, die auch farbenfrohe Blüten oder Früchte tragen. Hierzu zählen die folgenden Sorten:

 

Günsel

Günsel

Der Günsel bekommt kräftig lilafarbene Blüten. Er kann bis zu 15 Zentimeter hoch werden und ist sehr robust. Die Pflanze bevorzugt zwar einen relativ feuchten Boden, in der Regel genügt allerdings das monatliche Gießen, nur in sehr heißen und trockenen Sommermonaten muss öfters gegossen werden. Gärtner empfehlen die Anpflanzung von 14-16 Pflanzen pro Quadrat- meter, damit der Pflanzenteppich schön üppig ausfällt. Die Triebe können bei Bedarf nachgeschnitten werden.

Teppich-Kamille

 

 kamille

Die Teppich-Kamille verströmt einen leicht süßlichen und sehr angenehmen Duft und zeigt zarte weiß-gelbe Blüten. Sie erreicht eine Höhe von bis zu 20 Zentimetern. Die Pflanze ist sehr ro- bust und stellt keine speziellen Anforderungen an den Boden. Lediglich im Frühling sollten die Triebe ein wenig zurückgeschnitten werden. Zehn Pflanzen pro Quadratmeter genügen für die Grabbepflanzung.

 

Katzenpfötchen

katzenpfötchen

Die hübschen Katzenpfötchen bezaubern mit ihren feinen rosa Blüten und den silberfarbenen Blättern. Sie werden bis zu 10 Zentimeter hoch und bevorzugen einen trockenen kalkarmen Bo- den. Hier können Sie auf einen Quadratmeter bis zu 25 Pflanzen setzen. Hin und wieder sollten die welken Blätter und Blüten entfernt werden.

Stachelnüsschen

Sie gehören zur Gattung der Rosengewächse. Sie verfügen zwar nur über kleine und eher un-scheinbare Blüten, dafür haben sie hübsche rot-gelbliche stachelige Früchte. Stachelnüsschen erreichen eine Wuchshöhe von maximal 5 Zentimetern. Der Boden darf gerne trocken sein. Pro Quadratmeter können Sie etwa 10 Pflanzen setzen. Im Winter sollten die Stachelnüsschen ge- schützt werden. Am Besten decken Sie sie mit entsprechendem Schutzmaterial ab. Oft genügt aber auch reichlich Tannengrün.

Thymian

thymian_grabepflanzung

Der aromatische Thymian präsentiert sich in filigranen Blättern und rot-violetten Blüten. Am besten gedeiht er auf trockenem, auch leicht krümeligen Boden. Sie können auch hier mit 10 Pflanzen pro Quadratmetern rechnen. Nach der Blüte sollte er etwas zurückgeschnitten werden und im Winter möglichst auch leicht abgedeckt sein.

Teppich-Goldbeere

Wie der Name schon vermuten lässt, trägt die Teppich-Goldbeere goldgelbe Blüten. Sie ist besonders geeignet für größere Gräber, da sie vergleichbar wachstumsfreudig ist. Wenn das Grab in der Nähe von Laubbäumen steht hat die Goldbeere eine weitere gute Eigenschaft: Si ist in der Lage, Laub zu überwachsen. So haben Sie im Herbst weniger Arbeit beim Herbstlaub entfernen. Die Teppich-Goldbeere wird rund 10 Zentimeter hoch und sollte mit 15 Stück pro Quadratmeter angepflanzt werden. Ab und zu muss sie zurückgeschnitten werden.

Schaumblüte

schaumblüte

Zu guter Letzt ist die Schaumblüte ein beliebter Bodendecker, der in der Profigärtnerei gerne auf Gräbern eingesetzt wird. Die verfügt über schöne üppig große Blätter und erblüht in zartem Weiß. Sie wird bis zu 12 Zentimeter hoch und kann mit 10-12 Pflanzen pro Quadratmeter gesetzt werden. Verblühte Pflanzenteile sollten regelmäßig entfernt werden.

 

5. Grabgestaltung - Gekonnte Kombinationen

Ein Grab sollte ruhig optisch ansprechend sein. Nur Bodendecker für die Grabbepflanzung zu verwenden wäre etwas eintönig. Gekonnt akzentuierte Farbtupfer verleihen jeden Grab einen schönen und individuellen Ausdruck. Erfahrene Gärtner setzten daher auf einen ausgewogenen Mix aus immergrünen Pflanzen, Bodendeckern und farbenfrohen Blühpflanzen. Besonders in sonniger oder halbschattiger Lage werden häufig blühende Pflanzen eingesetzt. Diese können gerne auch zwischen die Bodendecker platziert werden oder in separaten Töpfen auf dem Grab verteilt werden. So dürfen Sie gerne etwas Mut zum Ausprobieren zeigen. Gärtner empfehlen, vor dem Einsetzen die Pflanzen erst einmal lose auf der Grabfläche auszulegen und zu verteilen, damit Sie die Wirkung schon vor dem Pflanzen beurteilen können. Achten Sie auch darauf, dass die optische Wirkung stimmig ist. So gehören die höheren Planzen nach hinten.

Sie können auch als Seitenabgrenzung verwendet werden. Im Vorderen Bereich werden die niedrigwachsenden Gewächse eingesetzt, damit der Blick auf den Grabstein nicht gestört wird. Bei einem stehenden Stein machen sich rechts und links auch schöne Gehölze oder blühende Stauden sehr gut. Bei einem liegenden Stein sollten sie möglichst keine Pflanzen wählen, die wesentlich höher sind als der Stein, damit er optisch schon in die Bepflanzung eingebettet ist. Generell können Sie Ihrer Phantasie bei der Gestaltung freien Lauf lassen.

Wenn sie die Größenanordnung beachten ist im Prinzip erlaubt, was gefällt. So mag es der eine eher bunt, der andere lieber dezent und Ton in Ton. Auch schmücken häufig die Lieblingsblumen des Verstorbenen die Gräber oder Pflanzen in den Lieblingsfarben. Gerade in der Sonne kommen kräftige Farben, wie rot oder violett besonders zur Geltung. Im Schatten wirken eher helle und zarte Töne, wie weiß, zartrosa oder Gelbtöne am besten. Die Pflanzen können unregelmäßig verteilt werden oder in Mustern. Eine schöne Idee ist beispielsweise die Anordnung in Herzform. Auch unterschiedliche Bodendecker können in Mustern angepflanzt werden. Bei der Kombination von Immergün und Blüten ist es außerdem ratsam, für kleine Gräber eher kleinblättrige, filigrane Grünpflanzen auszuwählen. Große Gräber dürfen gerne mit großblättrigen Varianten geschmückt werden.

 

6. Allgemeine Pflege der Bodendecker nach Jahreszeiten

Pflege_Bodendecker

Friedhofsgärtnern zufolge genügt bei den Bodendeckern ein Pflegegang pro Quartal in der Regel aus.

Frühling:

Nun wird der eventuell vorhandene Winterschutz zunächst entfernt und die verblühten Pflanzen können durch Neue ersetzt werden.

Sommer:

Stark wachsende Bodendecker werden zurückgeschnitten und eventuell vorhandenes Unkraut wird entfernt.

Herbst:

Eventuell vorhandenes Herbstlaub wird entfernt.

Winter:

Das Grab wird winterfest gemacht. Auch kann es mit Tannenzweigen abgedeckt oder winterlich dekoriert werden.
Hinweis: Frisch gepflanzte Bodendecker sollten in den ersten Wochen nach dem Anpflanzen regelmäßig gegossen werden, damit sie die Gelegenheit haben, ihre Wurzeln entsprechend auszubilden, damit sie sich nachher selbst mit ausreichend Wasser versorgen können.

 

7. Was tun gegen Schädlinge und Unkraut?

Wählen Sie nur Pflanzen aus, die bekannt dafür sind, dass sie nicht anfällig gegen Schädlingsbefall sind. Pflanzenschutzmittel haben gemäß Profi Gärtnern wenig Sinn, da die Schädlinge über benachbarte Gräber schnell wieder einfallen können. Die Pflanzen sollten zudem wenig Was- ser und so gut wie keinen Dünger benötigen. Zum Düngen eignen sich am besten Hornspäne. Gegen Unkraut helfen bestimmte Bodendecker. Auch Kiesflächen zwischen den Pflanzen halten das Unkraut fern. Da große Kiesflächen allerdings nicht überall erlaubt sind, sollten Sie sich vor- her bei Ihrer Friedhofsverwaltung erkundigen, ob auf dem Friedhof Kies erlaubt ist. Zusätzlich schützen Sie Ihre Pflanzen vor Unkraut, wenn Sie eine Folie unter die Steine legen. Eine wirksa- me und optisch sehr ansprechende Variante ist auch der Einsatz von Rindenmulch. Mittlerweile ist er auch in unterschiedlichen Farbnuancen erhältlich. So haben Sie die Möglichkeit, hübsche Muster oder Farbverläufe damit zu verwirklichen.

8. Die Arbeit am Grab erleichtern

Damit Sie sich selbst die Grabpflege erleichtern empfehlen erfahrene Friedhofsgärtner be- sonders bei großflächigen Bepflanzungen, die Einsetzung von Trittplatten, die Ihnen den Pflegegang erleichtern. Auch eine Kniebank oder ein Klapphocker kann behilflich sein, wenn Sie in gebückter Haltung arbeiten. Dies ist zudem gelenkschonend. Wählen Sie Gartengeräte mit halblangem Stiel aus. Sie sind besser zu verwenden als die kurzstieligen Varianten. Für den Transport von Gartengeräten oder der Gießkanne lohnt sich auch der Einsatz eines Trolleys.

9. Grabschmuck und Skulpturen

Neben der Bepflanzung ist der Grabschmuck noch ein wichtiges Element auf vielen letzten Ruhestätten. Hier haben sie vielfältige Möglichkeiten. Gerne werden zierliche Engelfiguren zwischen den Pflanzen platziert. Doch es gibt auch zauberhafte Tierfiguren. So könnten Sie bei- spielsweise das Lieblingstier des verstorbenen aus Ton als zusätzlichen Blickfang auf das Grab stellen. Gerade bei Kindern sind die Gräber mit liebevoll ausgewählten Beigaben geschmückt. Spielsachen und farbenfrohe Utensilien sorgen für kleine zarte Lichtblicke. Achten Sie jedoch bei der Auswahl der Gegenstände darauf, dass diese witterungsbeständig sind. Gerne werden Gräber auch den Jahreszeiten angepasst dekoriert. So können im Frühling auch Schnittblumen, wie Tulpen oder Chrysanthemen in stilvollen Vasen das Grab optisch verschönern. Im Herbst bilden leuchtend orangefarbene Kürbisse neben Erika-Büschen ein akzentuiertes Wechselspiel der Farben und auch winterliche Dekorationen sorgen für eine abwechslungsreiche und optisch ansprechende Grabgestaltung.

 

10. Grableuchten

Zur stilvollen Gestaltung des Grabes gehören auch Grableuchten. Diese gibt es in vielen un- terschiedlichen Varianten. So haben Sie die Wahl zwischen hübschen Edelstahlleuchten oder Natursteinlaternen. Die Modelle reichen von modernen über klassische Ausführungen bis hin zu reich verzierten Leuchten aus Schmiedeeisen. Als Beleuchtungsträger eignen sich lang bren- nende Öl-Lichter. Eine gute Wahl sind auch Grablaternen mit Solarbeleuchtung, die nicht aus- getauscht werden muss.

Wenn Sie diese Tipps bei der Grabpflege berherzigen, werden Sie auch ohne die Hilfe eines Friedhofsgärtners die letzte Ruhestätte Ihres lieben Verstorbenen zu einem beschaulichen Ort der Stille und der Ehrerbietung machen, an dem Sie gerne die Erinnerung an ihn pflegen.